Planungs­tipps

Ideen & Impulse

Auf dieser Seite möchten wir Ihnen einige Impulse und Tipps geben, die für Sie bei der Entscheidung über den Kauf Ihrer neuen Fenster interessant sein können.

01 – Planungstipp

Schutz der Fenster während der Bauphase

Die Erwartungen, die an die Qualität und Oberfläche von Fenstern gestellt werden, sind vergleichbar mit denen an Möbelstücke. Während hochempfindliche Möbel jedoch erst nach Fertigstellung aller Baumaßnahmen eingebaut werden, werden die Fenster direkt nach dem Rohbau eingebaut. Bis zu ihrer eigentlichen Nutzung werden die neuen Fenster zahlreichen Belastungen ausgesetzt, vom Abtrocknen der Baufeuchte über die Nutzung der Fenster als Transport- und Laufwege bis hin zur teilweise schon grob fahrlässigen Benutzung durch Folgegewerke.

Regelmäßig erleben wir beispielsweise:

  • dass Flexarbeiten direkt neben den Fenstern ausgeführt werden
  • dass Fenster und Türen auf- und zugeschlagen, auf der Bandseite verkeilt und auf sonstige unsachgemäße Weise offengehalten werden
  • dass Putz und Mörtel auf die Fenster fallen und nicht unmittelbar und fachgerecht wieder entfernt werden, sondern zuerst eintrocknen können und schlimmstenfalls mit Metallschwämmen und Scheuermittel wieder weggekratzt werden

Ein erster Schritt, um dies zu vermeiden, ist die Sensibilisierung aller am Bau Beteiligten auf dieses Thema. Deshalb wollen wir zunächst Sie als Bauherr oder Bauleiter auf dieses Thema aufmerksam machen. Gerne unterstützen wir Sie dabei, ein Vorgehen zu entwickeln, wie die Fenster während der Bauphase geschützt werden können, sodass sie beim Einzug tatsächlich auch noch neu sind.

Gläserne Werkstatt in Meßstetten
02 – Spartipp

Brüstungsriegel statt französischem Balkon

In den letzten Jahren werden immer mehr sogenannte französische Balkone gebaut. Anstelle eines normalen Fensters wird dabei in oberen Stockwerken ohne Balkon oder Terrasse eine bodentiefe Fenstertür ausgeführt, wobei zur Absturzsicherung eine weitere ca. 90 cm hohe Scheibe aus Sicherheitsglas vor der Fenstertür angebracht wird.

Neben den hohen Zusatzkosten für die zusätzliche absturzsichernde Verglasung führt diese Lösung auch zu dem technischen Nachteil, dass die Fensterflügel deutlich größer, und speziell mit eingebautem 3-fach-Isolierglas auch schwerer und anfälliger werden. Sofern dies architektonisch vertreten werden kann, raten wir daher aus technischen Gründen dazu, in solchen Fällen das Fenster durch einen Brüstungsriegel in ein festverglastes Unterlicht und einen darüber liegenden öffenbaren Flügel zu teilen.

03 – Planungstipp

Bauen ist der ewige Kampf gegen das Wasser

Auf Fachseminaren zum Thema Fenstermontage ist immer wieder zu hören, dass in Deutschland mehr als jedes zweite Fenster falsch montiert wird. Ein anderes Sprichwort besagt, dass ein Fenster nur so gut sein kann, wie es montiert wurde.

Besonders heikel sind zum Beispiel die unteren Ecken im Außenbereich. Dort kommen neben dem Rohbau und dem Fenster auch die Produkte Rollladen, Fensterbank, Wärmedämmung und Gips zum Einsatz, womit insgesamt und zeitversetzt bis zu vier Gewerke zusammenwirken. Es bedarf einer sorgfältigen Planung und guter Kommunikation, um die Schnittstellen zu definieren und ein Vorgehen zu finden, damit alle Anforderungen an die einzelnen Produkte erfüllt sowie deren fachgerechte Übergänge zueinander korrekt ausgeführt werden können. Fehler in diesem Zusammenspiel machen sich oft durch Schimmel und Wassereintritt, der schlimmstenfalls bis hin zum Totalschaden führen kann, bemerkbar.

Auch die Herausforderung von barrierefreien Eingangs- und Fenstertüren ist nicht zu unterschätzen. Während einerseits Extremwetterereignisse zunehmen (und Fenster- und Türflügel immer größer und schwerer werden), werden auf der anderen Seite Anschlagschwellen reduziert und auf schützende Zusatzmaßnahmen wie zum Beispiel Vordächer, Fassaden- und Dachvorsprünge wird zugunsten einer modernen Architektur verzichtet.

04 – Planungstipp

Aufsatz- oder Vorbau­rollladen

Fenster mit oberer Rahmenverbreiterung und Vorbaurollladen werden vor allem in Süddeutschland noch sehr oft verbaut. Im Norden Deutschlands sowie in Österreich und der Schweiz wird diese Variante dagegen äußerst selten ausgeführt - und das aus gutem Grund.

Die obere Befestigung der Fenster ist problematisch, die Ansicht der Rahmenverbreiterungen von innen ist nicht schön und die physikalischen Eigenschaften wie Wärme-und Schalldämmung sind schlecht.

Wenn im Neubau Vorbau­rollladen zum Einsatz kommen sollen, ist dies von den Rollladen­herstellern so gedacht, dass der Bereich über dem Fenster ausge­dämmt wird und der innere Sturz am Blend­rahmen des Fensters abschließt. Nur bei dieser Ausführung kann mit Vorbau­rollladen gute Wärme- und Schall­dämmung erreicht werden. Auch die Optik und Stabilität ist deutlich besser.

Alternativ gibt es auch Aufsatz­rollladen, die vor der Montage auf dem Fenster befestigt werden und anschließend in einem Zug zusammen mit dem Fenster montiert werden können. Abschließend wird der Rollladen­kasten von innen und außen verputzt. Diese Variante bringt sehr gute Wärme- und Schall­dämm­werte, ist optisch ansprechend und die Gesamt­kosten sind vergleichs­weise günstig.